Seminar „Künstliche Intelligenz: Rationalität und Berechenbarkeit“, RWTH Aachen, Wintersemester 2015

Das Seminar ist eine einführende Lehrveranstaltung in wichtige Grundbegriffe und philosophische Probleme der künstliche Intelligenz.

Intelligente Computer? Internet der Dinge? Intelligente Kleidung? Im thematisch ersten (und umfassenderen) Teil der Lehrveranstaltung sollen philosophische Probleme der künstlichen Intelligenz im Mittelpunkt stehen. Vor dem Hintergrund verschiedener theoretischer Ansätze (Funktionalismus, Kognitivismus, Konnektivismus etc.) soll geklärt werden, was künstliche Intelligenz ist. Dabei sollen Fragen wie z. B. „Was ist Denken?“, „Denken Maschinen?“ und „Wie verstehen Menschen und Maschinen Sprache?“ diskutiert werden. Besonders der Begriff der Rationalität, eine für intelligente Wesen charakteristische Fähigkeit, wird an dieser Stelle relevant werden.

Im thematisch zweiten Teil der Lehrveranstaltung wird die Frage nach Berechenbarkeit und vor allem nach den Grenzen der Berechenbarkeit diskutiert werden: Kurz, ein Problem ist berechenbar, wenn seine Lösung durch automatische Verfahren möglich ist, d. h. wenn eine Maschine eine Lösung finden könnte. Die Frage, ob ein Wort ein Wort der deutschen Sprache ist, ist berechenbar. Die Frage, ob ein prädikatenlogischer Satz eine Tautologie ist, ist nicht berechenbar. Der Begriff der Berechenbarkeit ist sowohl für Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie im Allgemeinen als auch für die speziellere Thematik der künstlichen Intelligenz bedeutungsvoll. Um diesen zweiten Teil der Lehrveranstaltung nicht zu technisch werden zu lassen, wird die Darstellung nicht im Detail erfolgen, sondern nur in groben Umrissen skizziert werden.

Literatur

  • Beiersdörfer, Kurt (Hrsg.): Was ist denken? Gehirn - Computer - Roboter. UTB Bd. 2422. Paderborn 2003. (Schöningh).
  • Nagel, Ernest und J. Newman: Gödel's Proof. Routledge. Kegan. London 1959.Der Gödelsche Beweis  Nagel, Ernest  (1964)Wien [u.a.], Oldenbourg, 1964. Scientia nova.
  • Thiel, Christian: „Kurt Gödel: Die Grenzen der Kalküle“. In: Speck, Josef (Hg.): Grundprobleme der großen Philosophen. Philosophie der Neuzeit VI. UTB für Wissenschaft Nr. 1654. Göttingen 1992. (Vandenhoeck & Ruprecht).
  • Wiener, Oswald: Eine elementare Einführung in die Theorie der Turing-Maschinen. Wien, New York 1998. (Springer).
  • Zimmerli, Walther Ch. (Hrsg.): Künstliche Intelligenz. Stuttgart 1994. Universal-Bibliothek No. 8922. (Reclam).

Seminar „Spieltheorie“, RWTH Aachen, Sommersemester 2015

Das Seminar ist eine philosophische Einführung in die Spieltheorie, eine interaktive Entscheidungstheorie, die ursprünglich vor allem in den Wirtschaftswissenschaften eine entscheidende Rolle gespielt hat. In der Bestimmung der Spieltheorie als interaktive Entscheidungstheorie bedeutet „interaktiv“, dass der wechselseitige Einfluss von zumindest zwei „Spielern“ aufeinander relevant ist. Und als Entscheidungstheorie soll sie einem Spieler ⎯ einem Handelnden ⎯ zur bestmöglichen Entscheidung verhelfen. Ein Spiel ist definiert als eine Situation, in der ein Teilnehmer seinen nur Nutzen nur dadurch maximieren kann, dass er Handlungen bzw. Entscheidungen der anderen Spielteilnehmer vorwegnimmt und in seiner eigenen Entscheidung berücksichtigt. Die Spieltheorie systematisiert dabei die Suche nach derjenigen Alternative, die den größten Nutzen zu erwarten lässt. Anwendungsgebiete der Spieltheorie sind die Wirtschaft, die Politik aber auch der Alltag.

Einer der Begründer der Spieltheorie, Johann von Neumann, schreibt im Jahr 1928: „Es hängt das Schicksal eines jeden Spielers außer von seinen eigenen Handlungen auch noch von denen seiner Mitspieler ab; und deren Benehmen ist von genau denselben egoistischen Motiven beherrscht, die wir beim ersten Spieler bestimmen möchten. Man fühlt, daß ein gewisser Zirkel im Wesen der Sache liegt.“

Das philosophische Interesse an der Spieltheorie nimmt seinen Ausgangspunkt beim Begriff der Rationalität, denn das Ziel der Spieltheorie ist es, rationale Entscheidungen zu finden. Hier muss man einerseits die Frage stellen, was Rationalität ist und andererseits, ob es der Spieltheorie tatsächlich gelingt, Entscheidungen hervorzubringen, die wir intuitiv als rational bezeichnen würden. Im Seminar werden konkrete Anwendungen der Spieltheorie, ihre philosophische Analyse und ihre kritische Betrachtung eine Rolle spielen. Unter anderem werden das Gefangenendilemma, kooperative und nichtkooperative Spiele, evolutionäre Spiele, dynamische Spiele, Verhandlungsspiele und soziale Entscheidungen Gegenstand der Lehrveranstaltung sein.

Seminar „Zur Geschichte der Analytischen Philosophie“, RWTH Aachen, Sommersemester 2015

Es gibt keine eindeutige Antwort auf die Frage, was analytische Philosophie ist. Man könnte die analytische Philosophie als eine Methode bestimmen, die sich der Logik und der Begriffsanalyse bedient. Und das Ziel der analytischen Philosophie die Darstellung (und Lösung) philosophischer Probleme in größtmöglicher Einfachheit und Klarheit. Als Begründer der analytischen Philosophie gelten Gottlob Frege, Bertrand Russell und Ludwig Wittgenstein, spätere Vertreter dieser philosophischen Strömung sind Willard van Orman Quine oder John R. Searle. Analytische Philosophen beschäftigen mit einem breiten Spektrum an Fragen, die der Ontologie, der Philosophie des Geistes, der Erkenntnistheorie, der Wissenschaftstheorie und auch der Ethik zuzurechnen sind.

Das Seminar ist ein Lektürekurs, es werden klassische Texte der analytischen Philosophie besprochen werden, wie beispielsweise Wittgensteins Abhandlung „Tractatus logico-philosophicus“, Russells Aufsatz „Über das Kennzeichnen“ oder Quines einflussreiches Buch „Wort und Gegenstand“. 

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Orte der Mehrdeutigkeit

 

Mehrdeutigkeit in- und außerhalb der Sprache. Auf der Suche nach einer Neuen Universellen Theorie der Ambiguität (NUTA) ...

 

Hasen-Enten-Kopf

 

„MEHRDEUTIG, adj. mehr als éine deutung zulassend: ein mehrdeutiger ausspruch. vergl. eindeutig. “ 

 

– Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. 12, Sp. 1889 bis 1894.

 

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